Prägend für das Fibromyalgiesyndrom sind in erster Linie chronische Schmerzen. Sie treten in mehreren Körperregionen, insbesondere an Muskeln, Sehnen und dem Bindegewebe auf. Entsprechend wird die Fibromyalgie auch dem Weichteilrheumatismus (= extraartikulärer Rheumatismus) zugerechnet, bei dem wie der Name schon sagt keine Knochen, sondern „Weichteile“ wie Sehnen, Bänder oder Muskeln betroffen sind. Die generalisierten Schmerzen können den Patienten sehr stark belasten und die Lebensqualität massiv einschränken.
Doch damit nicht genug. Zu den Schmerzen gesellen sich beim Fibromyalgiesyndrom meist weitere Hauptsymptome wie
- allgemeine Abgeschlagenheit, Erschöpfungsneigung (körperlich und/oder geistig) bis hin zum Erschöpfungssyndrom
- anhaltende Müdigkeit
- allgemeine Schwäche
- Konzentrationsschwäche
- Schlafstörungen bzw. nicht erholsamer Schlaf
Hinzu kommen zahlreiche „Nebensymptome“, die bei Fibromyalgie-Patienten häufiger auftreten als bei Gesunden. Hierzu gehören:
- (Spannungs-)Kopfschmerzen und Migräne
- Rückenschmerzen
- wechselnde Gelenkschmerzen
- Morgensteifigkeit
- Missempfindungen, vor allem in der Peripherie, z. B. subjektives Gefühl geschwollener Hände, ohne dass dies sichtbar wäre
- Traurigkeit
- Antriebsschwäche
- geringe Leistungsfähigkeit
- Vergesslichkeit
- Schwindelgefühl
- diffuse Bauchbeschwerden, Reizdarm
- Stuhlunregelmäßigkeiten, vor allem Verstopfung
- Menstruationsschmerzen
- trockene Augen
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Sehstörungen
- Herzbeschwerden
- erhöhte Infektanfälligkeit
Auch Übergewicht bis hin zur Adipositas ist bei Patienten mit Fibromyalgiesyndrom verbreitet. Depressive Störungen können ebenfalls auftreten. Oft sind die Symptome so vielfältig und zahlreich, dass sie nur mühsam zu erfassen sind. Langjährige Fibromyalgie-Patienten berichten mitunter von unzähligen Operationen, die hinter ihnen liegen. Entsprechend dankbar sind sie für vielversprechende Therapiemöglichkeiten, die man ihnen anbietet.
Typisch für die Fibromyalgie ist nicht nur die Art der Symptome, sondern auch unter welchen Bedingungen sie verstärkt auftreten oder sich bessern. Beispielsweise lässt sich immer wieder beobachten, dass Fibromyalgie-Patienten starken psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Tatsächlich gehört Stress zu den Faktoren, die typischerweise zu einer Verschlechterung der Symptome führen.
Die nachstehende Tabelle zeigt häufige Veränderungen. Allerdings ist im Einzelfall auch ein entgegengesetztes Verhalten (z. B. Besserung bei Kälte) möglich!
Besserung der Fibromyalgie-Symptome | Verschlechterung der Symptome |
---|---|
Wärme | Kälte |
mäßige Aktivität | intensive körperliche Belastung, aber auch Ruhe (Morgensteifigkeit) |
Entspannung | Stress |
Daraus lassen sich bereits erste Maßnahmen für die Therapie bei Fibromyalgie, insbesondere physikalische Verfahren, ableiten.